Herbst in der Rhön

 
 
 
 
 
 

Rhoen im Herbst

 
 
 
 
 
 
 

Herbst

Da hört man singen spät und frühe
Von Herbstesleid,
Als ob nicht Glücks genug erblühe
Zu jeder Zeit.

Wenn ausgeträumt des Frühlings Träume,
Der Sommer tot,
Wie kleiden lustig sich die Bäume
In Gelb und Rot!

Erstarb der süße Duft der Rose,
Der Lilie Pracht,
Wie sprosst die kecke Herbstzeitlose
Dann über Nacht!

Und wenn die zarten Sommerroben
Verblichen sind,
Wie geht sich’s hübsch, den Kopf erhoben,
Im Frühherbstwind!

Wie tändelt er durch Haar und Schleier
So neckisch hin;
Wie fühlt man da sich frischer, freier
In Herz und Sinn!

So klar die Welt, wohin ich sehe,
Die Brust so weit!
O, singt mir nicht mit Ach und Wehe
Von Herbstesleid!

Otto Baisch

 
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