& dieses „bunt“ liegt natürlich rein im Auge des Betrachters.

Bei mir wird’s innerlich bunt,

da ich nun endlich mit der finalen Bearbeitung der Bilder fertig bin und ich mich freue diesen Beitrag veröffentliche zu können,

jupiduuu

  







Ötztal

 

ÖTZTALDURCHQUERUNG AUGUST 2015

(alle kleinen Bilder sind auch durch „klick ins Bild“ vergrößerbar)

Viel Freude beim eintauchen und genießen der HochAlpinen Welt des Ötztals

🙂

 

Tag 1

Von Imst im Tiroler Land aus, wo wir uns trafen, fuhren wir mit einem LinienBus, eine sehr schöne impressionsreiche Straße, eine gefühlte Ewigkeit nach Mittelberg, auf 1736 Meter hinauf, von wo aus unser Tour begann.

Diese Touren in dem Stil sind immer sehr bereichernd, zum einen weil sich meist die Truppe schon sehr gut kennt und es ein genial funktionierendes Team ist, was in höheren Lagen durchaus Laune bringt, Menschen zu haben, auf die man sich verlassen kann. Unabhängig von den genialen Qualitäten des Bergführers Alex Bayerl, den ich hier nur wärmsten empfehlen kann, falls es den eine oder andere Leser in den Fingern kribbelt, etwas ähnliches zu unternehmen.

&

ganz unabhängig natürlich noch von dem Seelenfrieden, der ganz in Ruhe da angetrabt kommt, während man „gemütliche“ 6 Tage abgeschieden von der gewohnten Zivilisation, sich permanent auf einer Höhe zwischen 2400 & 3500 Metern schwingt.

jupiduuu2

 

 

Nach dem üblichen „Starter“ Gruppenbild marschierten wir gemütlich zum Taschachhaus auf 2434m.

Die Natur dort gab schon erste Eindrücke von ihrer Beindruckbarkeit

 

Ötztal

chillig
 
 

Tag2

führte uns vom Taschachhaus, wo wir Seilausbildung genossen, hinauf zum Taschachferner, dort stand Eisausbildung auf dem Programm, Eispickel in die Hand und hoch die Wand.

Im Gegenzug zu allen anderen Bergsteigern, bin ich bei diesen Touren ein kleiner Sonderling, da bei mir unabhängig vom sichern Vorankommen, für mich als Fotograf, die Natur im Vordergrund steht. Alle anderen haben auch zum Ziel, sich bei diesen Touren gut fortzubilden, um entweder solche mal alleine in Kleingruppen oder selbst führend begehen zu können.










Ötztal
grandios 
 

…nach gelungener Ausbildung schlenderten wir wieder zurück zum Taschachhaus,

freuten uns auf Kaiserschmarrn, Kaffee gutes Essen, lecker Bier und gemütliches Beisammensein

 
 

Ötztal

 

Tag3

& jetzt gehts langsam a bissl höher in die Höh

Dieser Tag stand im Grunde als „Durchreise“ Tag auf dem Programm, von einer Hütte zur anderen gelangen. Vom Taschachhaus zur Vernaghütte auf 2755.

Der Weg führte uns über die Ausläufer des Sexgertenfernen über einen Klettersteig auf den Großen Vernagferner hoch zum Taschachjoch auf 3214m. Wegsuchend am Rande des großen Vernagtferners, da sich dieser leider so weit zurückgezogen hat, daß der ursprüngliche Weg nicht mehr möglich war, runter auf die Vernagthütte (2755m)

Im Vorfeld Navigationsausbildung, per Karte, Kompass und diversen Maßlehren den Weg von A nach B auf der Karte abzirkelnd auf ein kleines Stück Papier skizzieren.

Zumal etwas ungemütliches Wetter angesagt war mit viel Sturm, Regen/Schnee, kaum Sicht. Es gab zur Sicherheit ein GPS Gerät wo die Daten einprogrammiert wurden, einfach in den Wind halten und dem Gerät folgen – Natürlich nicht, Daten ablesen, auf die Karte übertragen und hoffen dass der rechte Punkt erreicht ist. Nur –  wo waren die Batterien dieses Gerätes? ja sie waren da, aber vom Duracell Häschen schon ein wenig stark angeknabbert. Macht nix wir schaffen es auch so ohne elektronische Technik, alles zum Zweck der Ausbildung. Und auf so einem unendlich weiten Gletschergelände, bei minus Sicht, sich verlaufen? a was, passt scho…

Der Wettergott meinte es gnädig, es wurde zwar nebelig, doch der starke Regen/Schnee und Sturm blieb weitestgehend aus, wir konnten per Karte/Kompass unseren Weg finden.

Natürlich kommt es bei solchen Touren oft anders und dann als man denk.

Und hier sei eine kleine Rand Notiz eingefügt:

Einige Fotos fehlen, warum?,

weil es sie nicht gibt, ganz einfach Punkt

Immer dort wo es „unwegsam“ wurde, sprich für mich durch zusätzliches halten der Kamera zu gefährlich, diese Kiste kann mich durchaus aus der Balance bringen, überall dort schlummerte sie in ihrem Case.

Ein „überall dort“ war zum Beispiel dieser Klettersteig, der da auf uns zu kam, (das wäre dann da gewesen, zwischen den Bildern wo Alex die Karte am Gletscher im Nebel liest und der Mann in Rot, Michael, durch diese SchlammSteinScharte rutscht, auch ein schönes Erlebnis)

Er stand zwar auf der Karte, dieser Klettersteig, aber verdammte Axt, ich glaube als A/B Steig, er war wohl ein wenig höher in der Schwierigkeit, dazu regennass. Ein schöner Spass, doch dafür sind wir dort, dies zu erleben, zu meistern und dem Klettersteig zu sagen, hey Junge, mit uns nicht, so nich so. Und dabei war es ein frisch gelegter Klettersteig. Möglich daß die Kategorisierung auf der Karte sich noch auf den Alten bezogen, wer weiss. Solche Thriller Erlebnisse machen diese Touren aus und, wenn es von den hier Lesenden, vom einen oder anderen, vielleicht mit Kopfschütteln bewertet wird, für uns bringt es Zufriedenheit.

 












Ötztal

ToTheGreatMission
 
  


















Tag4

Navigationsausbildung in Anwendung + Sicherheitstraining am Gletscher: Bergung/Sicherung bei Spaltensturz.

Von der Vernaghütte zum Brandenburger Haus, auf 3272 Meter, das Haus im ewigen Eis…

Das Wetter,  es wurde etwas besser, welch Freude, der Nebel lichtet sich und wir konnten erkenn wo uns die Spur hinführen möchte.

Morgens auf der Vernaghütte gab es noch etwas Seilausbildung mit Knotenkunde. Wir stapften über den Guslarferner hoch zum Fluchtkogel auf 3500 und wieder runter auf den Kesselmandferner zur Ausbildung Spaltenbergung Teil1 oder auch, intern, Spaltengespräch, da Lui und Daniel ziemlich lang da im Abgrund hingen, bis die Jungs oben ihren Einweisungen sicher waren, sie hoch zu holen, spannend, auch die Geschichten die sich sich erzählten da im Abgrund…

Es weiter zum Brandenburger Haus, ein schönes Erlebnis auf der Höhe Hüttenübernachtung zu geniessen, schon einmalig, es war die höchste Hüttennächtigung, zum Glück hatten wir uns mittlerweile aklimatisiert und die üblichen Hirnschmerzen blieben weitestgehend aus.

Gute Nacht & bis Morgen

diese Notleiter fanden wir auch recht amüsant, zumal als wir aus dem Fenster blickten und sahen wohin es führte…

Ötztal

er hatte seine Freude, der Daniel da unten an der Kante
 

Tag5

Vom Brandenburger Haus zur Weiskugelhütte auf 2544

Querung und Aufstieg über den Gepatschferner hoch zur Weisseesptitze (3510m), ursprünglicher Plan war die Weisskugel, doch der Weg mit allem vor und zurück, war leider definitiv zu weit und lang.

Abstieg über den Gepatschferner mit noch mal Spaltenbergungstraining, entlang der Langtauferer Eiswände über einen namenlosen Steig, runter auf den Weg zur Weisskugelhütte. Und dieser namenlose Steig, der da in der Karte als Rot durchgezogene Linie, also „gehbar anspruchsvoll“, markiert war, entpuppte sich als Thriller Teil 2, eine irgendartige Markierung hätte er von mir nicht bekommen, doch, ein „bleibt mir fern“, nein so schlimm war es nicht, doch kam ich in den Genuss alles Abzurufen was ich an mentaler und physische Kraft besass, weil in mein Bewussteisn stieg, ein falscher Schritt/Griff und es geht abwärts, der Abgrund wurde rufen. Unverhofft kommt oft, da war es wieder, zumal schon einen langen Marsch von der vernaghütte hinter uns hatten und ein illustres Spaltenberungstraining ein ganzen halben Tag permanent auf 3500 Meter, geniale Kulisse, zugegeben, doch so lange Höhenluft zehrt. Aber dafür waren wir ja da, kein Grund der Beschwerde. Ab und an auf unseren wegen, meist angeleint im Gänsemarsch über irgendwelches Gletscherterrain, philosophierten wir so vor uns her und fragten uns, was wir da eigentlich so machen. Die meisten sitzen gemütlich vor dem sonntägliche Tatort und lassen sich die Pantoffeln wärmen und wir „quälen“ uns hier durch irgend ein Gletscher Gemüse.

Eine klare Antworte fanden wir nicht, bis auch daß es uns unterm Strich zufrieden stellt. Und das mehr als.

Weiter am, Steig, für mich das prickelndste Stück der Tour, für ein paar Minuten so etwas wie Free Solo am Fels. Ok Bergführer Alex war vor mir und achtete auf jede Bewegung. Doch dachte ich mir innerlich, hey Alex, Du der Sicherheitsbewusstetst Bergführer den ich kenne, verdammte Axt, warum leinst Du uns an der Stelle nicht an. Es ging tatsächlich gerade Wegs hinunter, ein kurzes Stück bis der „normal“ Weg wieder querte. Ein paar Eisen waren in der Wand, den Rest für den Halt musst man finden. Klettern nennt man das auch. Übertrieben gesprochen auch Free Solo.

Abend auf der Hütte sprach ich ihn drauf an und er meinte, daß er genau wusste was wir im Stande sind zu leisten, was er uns zumuten konnte und an der Stelle anseilen wäre praktisch unmöglich gewesen, da es zu plötzlich exponiert wurde und die ganze Truppe dann an einem unguten Punkt halten hätte müssen und warten hätte müssen, bis das Seil fertig vorbereitet gewesen wäre. Nun, er hatte recht.

Letztendlich erreichten wir, latent erschöpft, die Weisskugelhütte im Prächtigen Abendlicht und wurden von der sehr nette Hüttenwirten sogleich mit Schnaps und Bier begrüsst. Die Bergschuhe flogen in die Wiese und wir entspannten bis die Sonne ging und das Abendessen rufte.

Auskalngmit Bier und Schnaps….

 

Ötztal

 

Ötztal

 

Ötztal

 
 







Ötztal

 
 
 

Ich danke allen Jungs für diese tolle, einmalige Tour, Alex, Lui, Daniel, Michael, Matthias, Markus, Berndt, Berndt sehr schade dass Du so früh die Tour wegen Gesundheit beenden musstest. Wir haben Dich gedanklich mit über die Höhen getragen.

 

pfiat schüss und ciao

eine schöne Zeit wünschen ich

bis zur nächsten grossen Tour

🙂

 

Ötztal

 
 

„Die große Herausforderung besteht darin,

überhaupt aufzubrechen,

vermeintliche Sicherheiten hinter sich zu lassen und stattdessen der Ungewissheit des Weges zu begegnen.

Der Weg entsteht dann wie von selbst.“

(Gregor Sieböck, österreichischer Weltenwanderer und Autor, *1976)

 





Ötztal


In diesem Sinne wünsche ich Euch allzeit tolle Naturerlebnisse !

Bleibt achtsam

wachsam

gesund

& passt auf Euch auf

Euer Jörg

 Fotograf | Bergwanderführer ⛰📸🇦🇹

Landschaft & Tourismusfotografie | Fotoreisen & Naturerlebnisse

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