– Sonnenaufgang am Mittagskogel –
Erinnerung an eine überaus mehr als grenzgeniale Tour zum Sonnenaufgang auf dem Kärntner Mittagskogel.
An einem schneelosen Dezembertag im Jahre 2016…
Mit dem Untertitel
„Aus dem Leben einer Leidenschaft“
1:30 – Wecker klingeln
…auf, raus aus den Federn, Sachen verstauen, frühstücken, um 2 Uhr?, jep, Energievorrat anfuttern ist gefragt. Motor anschmeißen und ab durchs Rosental, zum Start der Tour unterhalb der Bertahütte.
( Mentale Vorbereitung, zT Tage im Voraus, ist da für mich extrem wichtig. Wenn der Wecker an so einem Tag klingelt, ich nicht innerhalb von einer Millisekunde senkrecht im Bett sitze und den Tag mit einem Juchitzer beginnen, bleibe ich liegen. Dann ist es kein gutes Omen für eine so fordernde Tour… Auf dem Plan stand dieses Unterfangen schon recht lang, doch alle Komponenten, Motivation, Zeit, WETTER, passten genau an diesem Tag zusammen. Das es tatsächlich mitten im Dezember zu realisieren war, glaubte ich fast kaum… )
3:45 – Start der BergTour
Was mach hier eigentlich in dieser tiefsten dunklen Finsternis? Diesen Berg da, 3 Stunden hinauf kraxeln, warum, warum bloß… Zum Glück habe ich mir im Vorfeld extra eine „Flutlicht“-Stirnlampe zugelegt, SafetyFirst… Kein Schnee, nur tief gefrorener Boden und ab und an ein paar vereiste Schnee, Altschnneestellen. Nadann, dass mir dieser gefrorene Geröllboden in seiner prächtigen Steilheit beim Abstieg später dann einige „Freuden“ bereiten würde, nun denn, zum Glück war mir das beim Aufstieg noch nicht so bewußt…
( Im Dunkeln mit Lampe hat man tatsächlich eine andere Gleichgewichts-Wahrnehmung als am Tag. Gefälle/ Steigung realisiert man mehr anhand der körperlichen Belastung… )
7:00 – Gipfel ist erreicht
Kurz danach Sonnenaufgang – juchuchuchuiiiiii
Was mach hier eigentlich in dieser tiefsten dunklen Finsternis, diese Fragen stelle ich mir immer und immer wieder, wenn die ca. 18 Kilo Fotoequipment, Klamotten, 1. Hilfe und Proviant den Berg hoch gewuchtet werden wollen – Solange, solange es dunkel ist. Das erging mir an der Wildspitze, im Ötztal und im Dachstein am Johann genauso. Doch dann, dann wenn sich das erste zarte Licht des Tages unter den Himmel legt, dies unendliche Schwarz sich in ein begnadet schönes, intensives Dunkelblau färbt und der Horizont ein Farbenspiel veranstaltete dass einem das Herz übergeht, ja dann, dann weiß ich jedes Mal was ich da tue…
7 Uhr der Gipfel ist erreicht, kurz vor Sonnenaufgang. Rucksack ablegen, Equipment hastig auspacken und den idealen Kamerastandpunkt suchen. Klar, wie immer am äußersten Rand. Die Westseite des Mittagskogel geht schon schroff, gefühlte wenn nicht sogar gemessene 1000 Meter abwärts und ich hatte nichts bessere zu tun als mein Stativ einen knappen halben Meter vor dieser Kante aufzubauen. Na dann, kein Problem, bis auf dass ich im Halbdunklen zum 1. Sonnen Panorama Shoot, je nach KameraSchwenk immer um diese tänzeln mußte, wodurch ich ziemlich viel Konzentration mit „keine falsche Bewegung sonst bist im Tal“ verbrachte…
11:30 – Fotosession beendet
…chilliger Mittagsschlaf auf der windlosen Ostseite (und das im Dezember!)
Das grenzgenialste an dieser Tour war tatsächlich das Wetter. Nachdem ich ca. gegen 11:30 beschlossen hatte genug Aufnahme durch meine Linse geschickt zu haben, vernahm ich mittägliche Wärme am Berg. Ein leichtes Lüftchen von Westen, doch am Osthang war es „kuschelig“ warm und windstill. So legte ich mich einfach ab und schlummerte gefühlte 2 Stunden auf den weichen Grashängen (naja, sieht auf dem Bild nicht so wirklich weich aus, war aber tatsächlich gemütlich 🙂 ). Das war ein Traum! Aufgewacht und aufgestanden, schaute ich mich um, beobachtete in grenzenloser Ruhe Zeit und Raum, beobachtete diese einmalige Bergkulisse. Ich war nun schon 7 Stunden am Gipfel…
Kurz war ich von dem Gedanken benebelt, noch zu verweilen und in Folge gleich den Sonnenuntergang mit zu nehmen. Wenn ich schon mal da oben bin, warum nicht… Es war so ein Gedanke. Doch der Seelenfrieden in mir sprach zu mir: „genug, es ist genug, bitte behutsam ins Tal und einfach friedvolles Genug genissen“. Es war so ein intensives Erlebnis von 1:30 bis zu diesem Zeitpunkt, dass ich einfach nichts mehr brauchte, rein gar nichts mehr. Da wäre ein zusätzlicher Sonnenuntergang nur Verschwendung der Sinnesorgane gewesen.
! WELCH EIN LUXUS !
Und dafür sage ich Danke an die Welt, dass ich in Ihr solch traumhafte Dinge erleben darf und mich dadurch mehr als oft genug im Bereich des Seelenfriedens befinde. Das ist ein wahrlich dankbar anzunehmendes Geschenk.
14:00 – Abstieg zur Bertahütte
…und da war er wieder, dieser gefrorene Boden, auf den sehr steilen Geröllpfaden, diesmal Abwärts. Hinauf, ich hatte es nicht im Blick. Hinunter merkte ich welch „Freude“ da auf mich zu kam, auf einem so steilen, tiefgefrorenen Schotterpfad wo die einzelnen Schotterbrösel lose aufliegen. Na Servus, das war ein Geeier und hat mit ein wenig Anstrengung abverlangt dort sicher wieder runter zu kommen. Nundenn auch das wurde bewältig und der…
16:00 – BergTour beendet
…Parkplatz konnte sicher erreicht werden. In Frieden mit mir selbst konnte ich ganz ruhig die Heimreise antreten.
Fazit
Ein grenzenloser Traum der nachhaltig auch jetzt noch so pur und bewußt im Bewusstsein ist, dass solche Touren sich einfach bedingungslos lohnen. Denn das was ich hier gerade geschrieben habe, habe ich aus meinem Gedächtnis geholt, aus den Erinnerungen des Erlebten von vor knapp 2 1/2 Jahren. Den Inneren Schweinehund in den Keller zum Spielen schicken, den Wecker einfach als coolen Kumpel sehen und LOS – Und Du wirst es nie vergessen !
HURRA
Wer einmal Ähnliches erleben möchte, einfach anrufen, Mail schicken oder wie auch immer. Ich bringe Euch gern und sicher da hoch 🙂
Viele liebe Gäste der Naturel Hotels und Resorts Schönleitn/ Seeleitn können dies sicher bestätigen. Es ist mir immer wieder eine große Freude Gäste dort hoch zu führen. Auch wenn es in der „normal“ Variante, also unter Tage ist. Und wenn Sie dann glückselig, ab und an auch mit Freudentränen am Gipfel stehen, dann weiß ich, ich habe alles richtig gemacht 🙂
Schaut hier:
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—> weitere Impressionen findet Ihr hier in der Bildergalerie:
https://derschmoee.com/fotografie/reise-u-outdoor/mittagskogel-im-dezember/
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super und vielen Dank ! Ich fang mal so an ! Das Titelfoto gefällt mir leider nicht ! Das ist für mich zu stark nachbearbeitet und das mag ich nicht ! Ist alles Geschmacksache aber ich stehe da nicht so drauf ! Ich möchte meine Fotos zu sehen wie sie in der Natur gemacht wurden.
Die anderen finde ich wesentlich besser wobei mir ein Foto direkt ins Auge gestochen ist und zwar das mit der Kamera wo man links im Tal den Faaker See sehr gut erkennen kann. Dann kommen sehr schöne Gipfelfotos !
Ich hoffe du bist mir nicht böse wegen der Nachbearbeitung aber ich persönlich mag die Fotos eben natürlich ohne große Nachbearbeitung am Computer durch irgendwelche Nachbearbeitungsprogramm egal welcher Art !!! VG Manni
Lieber Manni, überhaupt kein Grund böse zu sein, jeder hat seine Meinung und hat seinen persönlichen Geschmack. Kritik gegenüber sollte man offen sein und ich freue mich über jede Meinung. Es gibt viele wie Du die die Bildbearbeitung im Nachhinein nicht mögen, viele die eben genau aus dem Grund meine Bilder kritisieren. Mir macht es Freude aus den Bilden am Computer alles raus zu holen was möglich ist. Für mich ist es ein weitertransportierten der emotionalen Stimmung die ich dort oben erlebt habe. Ein Stück weit Illusion, zugegeben, mit der nackten Realität nur im Ansatz verbunden. Doch gibt es auch ebenso viele die meine Bilder schon in der Art kommentiert haben wie: „Gemälde, gemalt mit der Kamera“… Freue mich über Dein Feedback und unseren schönen Ausschau hier und wünsche Dir sonnige Ostern – Jörg
Sehr gut kommentiert man kann Fotos auch als Kunstwerke bezeichnen und dann passt es wieder ! Ich bin eher der Typ sie so zu lassen wie ich sie gemacht habe und zwar Live und nicht am Computer! Das sind meine Erinnerungen ! Beides hat was !!🤗
puh ganz vergessen ! Alle Achtung wenn man sich morgens um um 2 Uhr aus den Federn begibt ! Das nenne ich mal Motivation und dann evtl. auch noch den Sonnenuntergang mitnehmen will.
Das mit dem Aufgang und Untergang am gleichen Gipfel nenne ich mal eine echte Herausforderung. Das grenzt ja bald an Rekorde im Alpinismus ! 2 oder 3 Dreitausender an einem Tag !!!! Vielleicht ergibt sich ja noch die Chance es zu tun !
Vielen Dank für Dein Feedback Manni, solche Erlebnisse sind einfach unbezahlbar, die bleiben für ewig 🙂